„Gemeinsam machen wir was draus!“

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Vizekanzler Olaf Scholz soll Deutschland als Bundeskanzler in die Zukunft führen. Auf Vorschlag der beiden Parteivorsitzenden nominierten Präsidium und Parteivorstand ihn am Montag einstimmig zum Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl 2021. „Ich freue mich über die Nominierung – und ich will gewinnen!“, sagte Scholz.

Die Nominierung sei „etwas ganz Besonderes und eine große Verpflichtung“, sagte Scholz bei einer Pressekonferenz in Berlin. Zuvor unterstrichen die Parteivorsitzenden die gemeinsamen Ziele und die besonderen Stärken des Kanzlerkandidaten. „Wir wissen, dass er mit uns die Vision einer gerechten Gesellschaft teil und dass er verlässlich teamfähig ist“, so Saskia Esken. Zudem sei Scholz ein erfolgreicher Krisenmanager, er habe Erfahrung und ein „festes sozialdemokratisches Fundament“, ergänzte Norbert Walter-Borjans. „Er ist unser Kandidat. Wir sind ein Team!“

Olaf Scholz sieht unser Land zu Beginn der 20er Jahre des 21. Jahrhunderts vor wichtigen Weichenstellungen, die bestimmen werden, ob wir in eine gute Zukunft gehen. „Es beginnt eine neue Ära in Deutschland und Europa.“ Im nächsten Jahrzehnt gehe es darum, wie man „die Zukunft dieses Landes, die Zukunft Europas hinbekommt.“ Dafür brauche es einen Plan. Und es gehe um Respekt.

So skizzierte er auch die inhaltlichen Schwerpunkte, die in den Mittelpunkt rücken werden: Respekt, ein Zukunftsprogramm und Europa.

Wenn die Corona-Krise vorbei sei, dürfe „nicht alles vergessen sein“ – die „Helden der Corona-Krise“ benötigten mehr Anerkennung durch eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsrechte. „Es ist meine feste Überzeugung, dass derjenige, der mehr verdient, nicht mehr Respekt verdient.“ Es handle sich um eine Frage „der kulturellen Auseinandersetzung“: „Wir sind nicht bei denjenigen, die sich für etwas Besseres halten.“

Der SPD-Kanzlerkandidat will zudem mutige Schritte zur Rettung des Klimas gehen. Auch ein technologischer Aufbruch sei nötig, unter anderem mit Erneuerbaren Energien und einer Vorreiterrolle bei digitalen Technologien. Sein Ziel: Ein Land, das auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich ist mit Arbeitsplätzen, von denen die Menschen gut leben können. Und zwar mit unseren Freunden und Nachbarn in einem starken und sozialen Europa. Denn: „Europa, das ist die Zukunft für unser Land.“

Regierungsverantwortung

Olaf Scholz machte klar, dass der Wahlkampf nicht gleich beginnen werde. Die Corona-Pandemie sei noch nicht überwunden. „Wir haben noch viel zu tun“, sagte Scholz mit Blick darauf, dass viele Menschen in unserem Land damit zu kämpfen haben, die Corona-Krise zu bewältigen. Die SPD werde ihrer Verantwortung in der gewählten Regierung weiter gerecht werden.

Unser Kanzlerkandidat

„Wir wollen praktische Führungserfahrung in der Regierung, Krisenerprobheit und Zukunftsideen zusammenbringen“, sagte die SPD-Vorsitzende Saskia Esken bei der gemeinsamen Pressekonferenz. „Olaf Scholz ist einer, der für sozialdemokratische Politik für dieses Land kämpfen kann und will.“

Krisenfest, durchsetzungsstark

Der Vizekanzler genieße in der Bevölkerung und in der SPD ein sehr hohes Ansehen, ergänzte der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans. Scholz habe innerhalb der Bundesregierung entschlossen, durchsetzungsstark und zugleich besonnen die Grundlagen dafür geschaffen, dass Deutschland die Corona-Krise bislang so erfolgreich meistern konnte. „‘Krisen meistern zu können‘ ist eine der ganz wichtigen Qualitäten eines Bundeskanzlers“, betonte Walter-Borjans. „Er ist unser Kandidat. Wir sind ein Team!“

„Wir sind bereit“

„Das enge Team aus Partei, Fraktion, Regierung und nun auch Kandidat ist perfekt“, fasste SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zusammen. „Wir sind bereit und ich hab’ richtig Bock auf Wahlkampf 2021!“

Geschlossenheit

So sieht das auch der Kanzlerkandidat. Er sei überzeugt, dass Erfolg nur möglich sei, wenn alle geschlossen hinter dem Spitzenkandidaten stünden. Und: „Deswegen fühle ich mich jetzt gut“, so Scholz. „Und gemeinsam machen wir was draus!“