Heute Abend einigten sich Parlament, Rat und Kommission auf die Fortführung des erfolgreichsten europäischen Förderprogramms bis Ende 2027 mit 65 Prozent mehr Geld als in den zurückliegenden sieben Jahren.
Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, Petra Kammerevert:
„Geschätzte neun bis zehn Millionen junge Europäerinnen und Europäer werden in den kommenden sieben Jahren vom Erasmus+ Programm profitieren. Auch wenn wir uns ursprünglich eine Verdreifachung der Mittel für ERASMUS+, dem EU-Mobilitätsprogramm für alle Bildungsbereiche, gewünscht haben, konnten wir trotz schwieriger Haushaltslage spürbar mehr Investitionen in die Bildung aushandeln. Die Aufstockung um 13 Milliarden Euro für die kommenden sieben Jahre ist ein Erfolg und ein erster Schritt hin zu mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung. Diese Mittelerhöhung wird es möglich machen, mehr jungen Menschen, die Chance zu geben, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Zu oft blieb in der Vergangenheit sowohl Menschen mit Behinderungen als auch sozial Benachteiligten die Möglichkeit verwehrt, während der Schulzeit, der Ausbildung oder dem Studium eine mehrwöchige oder mehrmonatige Lernzeit im Ausland zu verbringen.
Seit 2014 bündelt das Programm über den Studierendenaustausch hinaus Möglichkeiten für Begegnungen in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Schulbildung, Erwachsenenbildung, Jugend und Sport. Lebenslanges Lernen wird mit dem neuen Programm Wirklichkeit. Aufgrund des Engagements der Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen wird es erstmals auch in der Erwachsenenbildung möglich sein, direkte und persönliche Austausche zwischen Lernenden durch ERASMUS+ zu fördern. Darüber hinaus wird die Mobilität in der beruflichen Aus- und Weiterbildung deutlich gestärkt, ohne dabei den ohnehin erfolgreichen Studierendenaustausch anzutasten. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben uns außerdem für eine deutliche Stärkung der neuen Initiative für Exzellenzzentren der Berufsbildung eingesetzt und erreicht, dass 400 Mio. für die nächsten sieben Jahre vorgesehen werden.
Die Kooperation zwischen Hochschulen in der Lehre wird durch die Initiative ‚Europäische Universitäten‘ verstärkt. Das Gratis-Zugticket für ab 18-Jährige wird bleiben, DiscoverEU wird Reisen für Jugendliche durch Europa auch in Zukunft ermöglichen und durch eine bildungspolitische Komponente ergänzt.
Neu ist auch: Das Europäische Parlament wird an der Umsetzung und Weiterentwicklung des Programm stark beteiligt sein. Wenn die Kommission neue Initiativen entwickeln will, um auf die sich ändernden Bedürfnisse zu reagieren, wird sie künftig das Parlament daran beteiligen müssen.“