In vielen Regionen Deutschlands fehlen Ärzt:innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Bundesweit hängt der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen stark vom Wohnort ab. Das verletzt das Recht auf Selbstbestimmung und Gleichbehandlung. Wir müssen dafür sorgen, dass jede Frau medizinisch sichere Versorgung erhält – egal, wo sie lebt.

Lina Seitzl, stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin:

„Die ELSA-Studie zeigt eine alarmierende Ungleichheit in der Versorgung mit Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland. In vielen Teilen Deutschlands, insbesondere im Süden und Westen, müssen Frauen weite Strecken zurücklegen, um Ärztinnen bzw. Ärzte zu erreichen, die Abbrüche vornehmen. Das verstößt gegen das Recht auf Selbstbestimmung und gleichwertige Gesundheitsversorgung.

Wir haben uns als Koalition vorgenommen, dass die Versorgung von Schwangerschaften medizinisch sicher und wohnortnah verfügbar sein muss. Die heutige Anhörung im Gesundheitsausschuss hat deutlich gemacht, dass dies dringend umgesetzt werden muss.“

Keine Stigmatisierung bei Schwangerschaftsabbrüchen

Heute fand im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages ein öffentliches Fachgespräch zur Versorgungslage von Schwangerschaftsabbrüchen statt, sagt Carmen Wegge.

„Mein großer Dank gilt allen Sachverständigen, die heute offen über ihre Erfahrungen gesprochen haben. Die Botschaft ist klar: Es gibt noch immer zu viele Hürden, zu wenig wohnortnahe Angebote und zu viel Stigmatisierung. Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine Frage der Selbstbestimmung, nicht des Strafrechts. Wir haben mit der Streichung von §219a StGB einen wichtigen Schritt gemacht, jetzt müssen wir die Versorgung endlich absichern.

Dazu gehören rechtssichere Rahmenbedingungen für Kliniken und Ärztinnen und Ärzte durch eine Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.

Unser Ziel ist, dass niemand Stigmatisierung auf sich nehmen muss, um eine elementare Gesundheitsleistung zu erhalten.“

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