Verkehrsknotenpunkte unter der Lupe: Bierpohlweg und Marienstraße im Fokus

Über 30 Minder Bürgerinnen und Bürger diskutieren über Verkehrsprobleme in Bärenkämpen und der Nordstadt. Die meisten Probleme ziehen sich entlang der großen Ausfallstraßen – und entlang einer alten Verkehrsader, dem Bierpohlweg. Doch auch auf kleineren Straßen und Querverbindungen wurden bei der offenen Sitzung des SPD-Ortsvereins Minden-Nordstadt/Bärenkämpen
Problemstellen sichtbar.
Vorsitzender Heiko Wesemann und die Ortsbürgermeister Willi Weiß und Günter Weßel hatten dazu auf dem Bierpohlsportplatz eingeladen. Auf Straßenkarten von Bärenkämpen und der Nordstadt sammelten und priorisierten die Anwohnerinnen und Anwohner 15 neuralgische Punkte in der Nordstadt und 8 in Bärenkämpen.

Als großes Problem erkannten die Anwesenden die Verkehrssituation rund um die Bierpohlschule, wo “Eltern-Taxis” nicht nur zu einer stoßweisen Belastung des Bierpohlwegs und des Grünen Weges und der Anwohner führen, sondern auch Gefahren für die Schülerinnen und Schüler zu Fuß bedeuten. Der Ordnungsdienst der Stadt müsse durchsetzen, dass bestehende Halteverbote eingehalten würden. Für Eltern solle es Ausstiegsstellen nicht vor der Tür, sondern in sicherem Abstand zum Schulgelände geben. Ortsbürgermeister Willi Weiß berichtet über den beantragten Zebrastreifen vor der Schule.

Teils erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen in vielen Straßen der Nordstadt führen gerade in schmalen 30er Zonen immer wieder zu Gefährdungen von Fußgängern und Radfahrern jeden Alters. Speziell dort, wo Fußgänger auf der Fahrbahn gehen müssen. Ein Gefahrenpunkt ist zum Beispiel die enge Einmündung der Ziethenstraße auf den Bierpohlweg. Häufige Staus gibt es wegen einer Fahrbahnverengung an der Kreuzung mit dem Karolingerring, wo oft mehrere Verkehrsteilnehmer gleichzeitig stünden und wegen der unklaren Situation keiner fahren könne, wie eine Anwohnerin beobachtete. Ihre Anregung, dem Bierpohlweg Vorfahrt zu geben, ist nach Meinung des Kreistagsabgeordneten Rudolph Pieper wegen der Tempo-30-Zone jedoch nicht möglich.
An der Einmündung in die Stiftsallee wurde die mangelhafte Einsicht aufgrund geparkter Fahrzeuge und die daraus resultierende Unfallgefahr kritisiert. Abhilfe könnten ein Parkverbot vor einer Apotheke oder eine Einbahnstraßenregelung für den Bierpohlweg schaffen.

Offene Ortsvereinsversammlung open air

Immerhin hatte es in der Sanierungsphase auf der Kreuzung des Hessenrings und der Stiftsallee zwar eine höhere Verkehrsbelastung auf dem Bierpohlweg gegeben, aber nach einhelliger Meinung keine Unfallhäufung. Abzuwarten bleibt, wie sich künftig der Bau einer Kita auf dem Bierpohlsportplatz auswirken wird. Schon jetzt sei die Belastung in einigen Seitenstraßen tagsüber hoch, auch weil dort Angestellte von Geschäften an der Stiftsallee ihre Autos abstellen. Die Parkplatzsuche sorgt seit langem auch in der Ruhrstraße für Ärger. Dort stehen zu Bürozeiten viele Autos von Mitarbeitern der Kreispolizeibehörde. In der Ruhrstraße leiden darunter auch Anwohner, deren Zufahrt erschwert wird. Bitten, Abhilfe zu schaffen, lässt die
Stadtverwaltung bisher regelmäßig ins Leere laufen. Gefährlich ist es für Radfahrer auch auf der Bauhofstraße und in der Straße Nach Poggenmühle, wo Autos auf der abschüssigen Strecke zu schnell fahren. Fußgänger können sich auf dem als viel zu schmal empfundenen Fußweg ebenso wenig sicher fühlen. Wegen des Ausflugsverkehrs zur Schachtschleuse und des Weserradwegs in diesem Abschnitt sollte hier durchgängig und nicht nur in einem Abschnitt Tempo 30 gelten, forderte eine Gruppe von
Anwohnern.

Auch an der Marienstraße als Bundesstraße haben es insbesondere Radfahrer schwer, weil Radwege schmal sind oder ebenso wie Radfahrstreifen fehlen. An den beiden vorhandenen Bedarfsampeln vor den Einkaufszentren seien die Grünphasen für Fußgänger zu kurz, wurde bemängelt. Immerhin soll die Kreuzung vor dem Nordfriedhof durch einen Umbau im kommenden Jahr entschärft werden, teilte der Ortsbürgermeister Willi Weiß mit. Eine besondere Gefahrenstelle besteht stadtauswärts an der Ostseite der Marienstraße kurz vor einer Kurve durch und für dort am Straßenrand geparkte Autos. Dort habe es schon mehrfach Unfälle gegeben, berichtete Sabine Borgmann von den Grünen, die ebenso wie ihre Fraktionskollegin Renate Müller an der Versammlung unter freiem Himmel teilnahm. Dass eine Verbreiterung einer Fahrbahn keine größere Sicherheit bringt, zeigte das Beispiel der
Schwerinstraße. Dort hatten die Städtischen Betriebe (SBM) vor Jahren, wie auch an anderen Stellen von Landwirten kritisiert, kurzerhand die Fahrbahn durch Asphaltierung eines Teils des angrenzenden Grünstreifens vergrößert. Dies führt jedoch nach Beobachtungen eines Anwohners nicht nur zu höheren Geschwindigkeiten in dem Tempo-30-Bereich, sondern aufgrund des ungenügenden Unterbaus vermehrt zu Schlaglöchern, die besonders für Fußgänger und Radfahrer gefährlich sind und auch für Autofahrer zumindest unangenehm. Ein Rückbau würde die Gefahren eher beheben als die ständige Flickschusterei durch SBM mit
einer Schüppe Splitt im Frühjahr. Ein großes Thema könnte künftig die Radinfrastruktur der Nordstadt werden. Willi Weiß warf die Überlegung ein, den Bierpohlweg zur Fahrradstraße zu deklarieren. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass drei Varianten des möglichen Radschnellwegs von Herford nach Petershagen durch den Stadtteil geprüft würden. In der Diskussion seien die alte MKB-Trasse, eine Trasse über Bierpohlweg, Saarring und Weg in die Hanebek und eine über den Weserradweg. Letzteres stieße sich aber nach Meinung in der Runde am Ausflugscharakter des Fernwanderradwegs.

Themen aus Bärenkämpen waren die Forderung nach einer durchgehenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 für die Zähringerallee vom Jugendhaus Geschwister Scholl bis zur Freiherr-von-Vincke – Schule und das Aufstellen von Geschwindigkeitsdisplays in der Martin-Luther-Straße. Aufgrund der einbrechenden Dunkelheit konnten diese und weitere
Punkte jedoch nicht mehr breit diskutiert werden, sollen aber im SPD-Ortsverein weiter verfolgt werden.

Ortsbürgermeister Willi Weiß (Mitte) und Max Kresse (rechts) sammelten Hinweise auf Verkehrsprobleme in der Nordstadt.

 

 

OV Nordstadt-Bärenkämpen ehrt sechs Mitglieder für ihre langjährige Parteimitgliedschaft.

Jedes Jahr ehrt der SPD-Ortsverein Nordstadt-Bärenkämpen seine Jubilare auf der Jahresabschlussfeier für ihre langjährige Parteimitgliedschaft. Dieses Jahr war die Anzahl der Jubilare und ihrer Mitgliedsjahre herausragend!
Die Summe der Mitgliedsjahre lag am Samstagabend bei beeindruckenden 270 Jahren. Ortsvereinsvorsitzender Heiko Wesemann hatte aus diesem besonderen Anlass zur sehr gut besuchten Jubilarfeier zwei Genossen eingeladen, die die Ehrung der langjährigen Mitglieder übernahmen. Aus Düsseldorf war der Landesvorsitzende und heimische Bundestagsabgeordnete Achim Post angereist. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Jäcke, selbst Mitglied im Ortsverein, ehrten sie Pascal Schwederske (10 Jahre), Tanja Engelhardt (25 Jahre) und Marie-Luise Fischer für 50 Jahre SPD-Mitgliedschaft. Auf stolze 60 Jahre blickten die Jubilare Gerhard Bauermeister und Alt-Bürgermeister Heinz Röthemeier zurück. Noch einmal fünf Jahre mehr hat Fritz Dieter Grzeszik geleistet, der auf insgesamt 65 Jahre Mitgliedschaft in der SPD zurückblicken kann.

Jochen Mühlbach wurde in Abwesenheit für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Nach einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2024 und dem Ehrungsmarathon folgte ein Austausch in geselliger Runde. Mit Achim Post diskutierten die Genossinnen und Genossen über die neuesten Entwicklungen in Berlin, während mit Michael Jäcke und den anwesenden Stadtverordneten die aktuellen Themen in Minden erörtert wurden.

 

von links: OV-Vorsitzender Heiko Wesemann, Pascal Schwederske (10 J.), Bürgermeister Michael Jäcke, Fraktionsvorsitzender Peter Kock, Alt-Bürgermeister Heinz Röthemeier (60 J.), Landesvorsitzender Achim Post, Marie-Luise Fischer (50 J.), Fritz Dieter Grzeszik (65 J.), Tanja Engelhardt (25 J.), Gerhard Bauermeister (60 J.)

Ehrenamtliche des Vereins Sport- und Freizeitzentrum Nordstadt e.V. und des Begegnungszentrums Bärenkämpen erlebten kürzlich eine inspirierende Reise nach Berlin, die sie auf Einladung des SPD-Ortsvereins Bärenkämpen-Nordstadt bis in den Deutschen Bundestag führte. Ortsvereinsvorsitzender Heiko Wesemann hatte den Kontakt zum Bundestagsabgeordneten Achim Post hergestellt und die Reise organisiert. Unterstützt wurde das Projekt großzügig durch die Sparkasse Minden-Lübbecke.

Mit einer spannenden Stadtrundfahrt durch unsere geschichtsträchtige Hauptstadt, begann der
Aufenthalt in Berlin und hinterließ bleibende Eindrücke über die vielen Wandel im letzten
Jahrhundert.

Der Höhepunkt war jedoch der Besuch im Reichstagsgebäude. Ein Referent des Bundestages gab humorvoll Einblicke in die Arbeitsweise des Parlamentes und das Zusammenwirken der verschiedenen Verfassungsorgane anhand aktueller Debatten und Gesetzesvorschläge. Nach der Zeit auf den Besuchertribünen traf der Mindener Bundestagsabgeordnete Achim Post die Gruppe in einem Sitzungsraum im Reichstagsgebäude und berichtete über aktuelle Entwicklungen in der Bundesregierung und die Arbeit der Fraktion speziell unter dem aktuellen Einfluss des politischen Geschehens in Berlin. Dieser direkte Dialog ermöglichte den Teilnehmenden, Politik hautnah zu erleben.
Den Abschluss bildeten der Besuch der berühmten Reichstagskuppel, die einen beeindruckenden Blick über die Stadt bot, sowie ein gemeinsames Essen im Paul-Löbe-Haus, das Gelegenheit für weitere Gespräche und Reflexionen über den Tag bot.

Mit der von der SPD initiierten Reise ergab sich nicht nur eine wertvolle Gelegenheit, die Arbeit des Parlaments kennenzulernen, sondern auch eine Anerkennung des herausragenden Engagements der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Begegnungszentrum Bärenkämpen und auf dem Bierpohlsportplatz.
Alle Teilnehmenden waren von den gewonnen Eindrücken sehr begeistert und angetan, in der Hauptstadt mal „hinter die Kulissen“ schauen zu können.

 

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung.

 

Der Stadtrat hat eine wichtige Entscheidung für die Bürgerinnen und Bürger getroffen und die SPD-Fraktion hat sich mit einer guten Lösung durchgesetzt. Bei der Umsetzung der Grundsteuer erscheint Vieles unvorhersehbar. Wir sind dabei auf einem Ozean mit hohem Wellengang. Da ist es nötig, einen klaren und solidarischen Kurs zu bewahren.

Was ist jetzt zu tun?

Es geht darum, die aktuellen Folgen für die Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen und das, was unterschiedlich von den Finanzbehörden bemessen wurde, nicht über einen Kamm zu scheren – das ist eine Scheinklarheit. Vielmehr müssen die Folgen für Wohnen – ob im Eigenheim oder in der Mietwohnung – abgefedert werden. Die teils dramatischen Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt erlauben doch überhaupt nichts anderes. Dafür hat die Landesregierung das Instrument der Differenzierung gegeben.

Mit drei Punkten rechtfertigt sie dies:

    1. Es bedürfe keiner besonderen Begründungen durch die Kommunen – diese folgen der Landesgesetzgebung
    2. Bei Beachtung des 2:1-Grundsatzes gäbe es keine verfassungsrechtlichen Bedenken
    3. Die Differenzierung verfolgt das Ziel des Lenkungszwecks, nämlich Wohnnebenkostenstabilisierung.

Die SPD-Fraktion hat eine Mehrheit gefunden für eine geringere Belastung von Wohngrundstücken und verfolgt dabei drei Prinzipien:

  1. Aufkommensneutralität für den städtischen Haushalt.
  2. Differenzierung von Wohngrundstücken und Nichtwohngrundstücken.
  3. Festsetzung der Hebesätze und Umsetzung der Reform jetzt und kein Aussetzen der Entscheidung.