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Künstliche Intelligenz kann eine Schlüsselrolle spielen in der Gesundheitsversorgung, die sonst sehr personalintensiv ist. Bei einem gestrigen Fachgespräch mit Expert:innen aus dem Gesundheitssektor wurde deutlich: Das Potential der KI insbesondere im Bereich Prävention und Forschung ist enorm. Hier müssen Datenschutz und Gesundheitsschutz gleichermaßen ernstgenommen, zusammengedacht und konstruktiv ausgestaltet werden.

Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin:

„KI ist im Gesundheitsbereich mit großen Hoffnungen verbunden. Gleichzeitig gibt es auch viele Befürchtungen insbesondere beim Datenschutz. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns gerade. Doch der Nutzen ist klar: Wir können dank KI Krankheiten in Zukunft viel schneller erkennen und Krankheitsverläufe besser vorhersagen. Dazu müssen wir Forschungsergebnisse nutzen können. Gerade In der Abwägung mit dem Schutz persönlicher Daten ist es jedoch wichtig, dass die Medizin nicht auf Autopilot fährt. Wir müssen die Technologie nutzen, aber das letzte Wort und die Verantwortung behält immer der Mensch.

Matthias Mieves, zuständiger Berichterstatter:

„Angesichts des Fachkräftemangels müssen wir die Arbeit der Gesundheitsfachkräfte entlasten und KI kann dabei wertvolle Unterstützung leisten, indem sie beispielsweise medizinische Daten effizient vorsortiert oder auf dem Bildschirm einfärbt. So können Ärztinnen und Ärzte sicher und schnell handeln, ohne dass die Qualität der Versorgung leidet. Im Gegenteil: Das medizinische Personal kann sich besser auf die Patient:innen konzentrieren, die Gefahr für Fehler sinkt. Auch im Bereich der Prävention, so bestätigen uns die Experten, sehen wir in Deutschland noch großes Potenzial, auch hier kann KI in Zukunft einen wertvollen Beitrag leisten.

Wir sind in Deutschland sehr gut aufgestellt, was Spitzenforschung angeht. Wir haben allerdings ein Problem darin, die Kompetenz in die Breite zu bringen und allen Menschen zugänglich zu machen. Das Fachgespräch bestärkt uns darin, uns für eine verbesserte Datenbasis, eine vereinfachten Regulatorik und mehr Studien einzusetzen. Deshalb streben wir von der SPD-Bundestagsfraktion klar an, die beiden Digital-Gesetze noch in diesem Jahr im Deutschen Bundestag abzuschließen und mit dem Medizinforschungsgesetz noch mehr möglich zu machen.“