See- und Binnenhäfen zu Drehscheiben der Wasserstoffwirtschaft machen

Damit Deutschland eine Vorreiterrolle beim regenerativen Wasserstoff einnehmen kann, fordert die SPD-Bundestagsfraktion in ihrem aktuellen Positionspapier einen Masterplan und konkrete, kurzfristige Maßnahmen der Bundesregierung, die zeitnah die Infrastruktur für Import, Produktion und Transport schaffen. See- und Binnenhäfen sind für den schnellen, erfolgreichen Hochlauf zentral.

Uwe Schmidt, zuständiger Berichterstatter:

„Die deutschen Häfen nehmen eine Schlüsselrolle beim Einsatz von nachhaltig produziertem Wasserstoff ein. Wir fordern daher, dass der Bund die Häfen konkret und kurzfristig unterstützt. Zentrale Punkte für nachhaltig produzierten Wasserstoff sind die Wertschöpfung in Deutschland, der Aufbau einer entsprechenden Förderkulisse, der Einsatz von Wasserstoff im Verkehrssektor sowie der Transport von Wasserstoff in den Häfen. Die Häfen sind durch ihre Nähe zu vielfältigen Industriebranchen und der Offshore Windenergie hervorragend gelegen für Wasserstoff-Versuchsanlagen sowie als Kraftstoffversorger. Die effiziente Speicherung direkt vor Ort mit Wasserstoff sowie die regionale Nutzung ist eine große Chance. Bei diesem Transformationsprozess müssen die Beschäftigten in den Häfen sozialverträglich mitgenommen werden.”

Mathias Stein, zuständiger Berichterstatter:

„Den Binnenhäfen kommt für die kommunale Energie- und Wasserstoffversorgung eine zentrale Verteilerfunktion zu. Sowohl für mobiles Hafenequipment als auch für zum Beispiel Busse des ÖPNV können Binnenhäfen als Hub Wasserstoff bereitstellen. Den Transformationsprozess aber werden sie ohne finanzielle Förderung nicht stemmen. Damit emissionsfreie Kraftstoffalternativen auf Basis von Wasserstoff in der Güterschifffahrt eingesetzt werden können, wird der Bund ebenfalls noch erheblich in Forschung und Entwicklung investieren müssen. Bis diese emissionsfreien Antriebe marktreif für die Branche zur Verfügung stehen, wollen wir an der bestehenden Förderung der nachhaltigen Modernisierung der Binnenschiffe festhalten und damit jede Möglichkeit zur Einsparung von Emissionen wie Stickoxid und Feinstaub nutzen.”

Andreas Rimkus, zuständiger Berichterstatter:

„Wasserstoff ist für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors von großer Bedeutung. Schwer zu elektrifizierende Mobilitätsbereiche wie die Schifffahrt, der Flugverkehr sowie Teile des Schienen- und Schwerlastverkehrs können durch den Einsatz von Wasserstoff ihren Anteil zum Klimaschutz beitragen. Wir wollen Wasserstoff dafür verwenden, synthetische Kraftstoffe herzustellen, die Schwerlast- und Nutzfahrzeuge im Bestand sowie Flugzeuge und Schiffe als alternative Antriebe nutzten können. Bei Neuanschaffungen von schweren Nutzfahrzeugen sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene wird der Wasserstoff hingegen bei Brennstoffzellenantrieben zum Einsatz kommen, die schnell marktfähig werden und verfügbar sein müssen. Dies wird zu einer erheblichen Einsparung von CO2 im Güterverkehr führen und trägt somit zur Erreichung der Klimaschutzziele bei.”