Das Corona-Aufholpaket der Bundesregierung sieht umfangreiche Freizeit-, Ferien- und Sportaktivitäten für Kinder und Jugendliche vor. Die dafür verantwortlichen Betreuerinnen und Betreuer – ob Beschäftigte oder Ehrenamtliche – haben nach derzeitiger Lage jedoch keine Chance, sich vor Ferienbeginn impfen zu lassen. Hierzu erklären Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher, und Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Dennis Maelzer:
„Kinder und Jugendliche brauchen ihre sozialen Kontakte, um gesund und selbstbestimmt aufwachsen zu können. Seit mehr als einem Jahr sind sie jedoch meist allein auf ihre Familien zurückgeworfen. Während der Pandemie wurden sie oft als Schulkinder oder Familienmitglieder gesehen – selten aber als das, was sie sind: heranwachsende Menschen. Sie haben besondere Bedürfnisse, die wir berücksichtigen müssen. Mehr denn je sind sie darauf angewiesen, dass sie in den Ferien endlich die Gelegenheit haben sich zu erholen und mit Gleichaltrigen Zeit zu verbringen.
Es ist deswegen richtig, dass das Aufhol-Paket der Bundesregierung jetzt Ferien- und Sommerangebote für Kinder und Jugendliche fördert. Die Beschäftigten und Ehrenamtlichen der Kinder- und Jugendarbeit geben sich alle Mühe, um trotz Pandemie den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen zu halten. Seit Wochen versuchen sie Jugendfreizeiten oder Ferienprogramme auf die Beine zu stellen, damit gerade sozial benachteiligte Jugendliche eine Chance auf Erholung haben. Das ist dringend nötig und verdient unsere Anerkennung.
Solange noch kein Impfstoff für Kinder und Jugendliche zur Verfügung steht, muss die Landesregierung auch darüber Auskunft geben, ob sie Sommer- und Ferienfreizeiten mit einer Teststrategie unterstützt. Auch hierfür braucht es Planungssicherheit.“
Josef Neumann:
„Die Landesregierung schafft es nicht, den Kindern und Jugendlichen und auch den Betreuerinnen und Betreuern der Kinder- und Jugendfreizeiten Planungssicherheit zu geben. Bislang liegt noch kein landesweiter Impfplan für Kinder und Jugendliche vor. Dabei brauchen gerade sie eine Perspektive aus der Krise. In enger Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendärzten müssen wir schnell und breit impfen, sobald es möglich ist. Dafür eignen sich vor allem mobile Impfteams.
Es kann nicht sein, dass das Kabinett von Ministerpräsident Laschet die Betreuerinnen und Betreuer der Kinder- und Jugendfreizeitangebote jetzt nicht mit erhöhter Priorität impft. Für unsere Kinder und Jugendlichen gibt es derzeit noch keinen Impfstoff. Doch für die Erwachsenen, die die Verantwortung tragen, schon. Sie müssen jetzt mit erhöhter Priorität geimpft werden, damit sie den nötigen Schutz auch mit der Zweitimpfung bekommen. Damit bieten wir am Ende allen Beteiligten Sicherheit.“