Auf Initiative der SPD-Kreistagsfraktion hat der Kreisausschuss Minden-Lübbecke eine gemeinsame Resolution zu den ICE-Trassenplänen der Bahn verfasst und in dieser Woche einstimmig verabschiedet.
Die von der SPD eingebrachten zentralen Aussagen und Forderungen:
Der Kreisausschuss bekräftigt und unterstreicht die seit Jahren vertretene Position des Kreises Minden-Lübbecke zum überfälligen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Minden und Haste: Der viergleisige Ausbau der Bestandsstrecke liegt im elementaren Interesse des gesamten Kreises und ist schnellstmöglich durchzuführen.
Gleiches gilt für die Einrichtung eines ICE-Systemhalts in Minden, der nicht nur für die Stadt und den Kreis, sondern auch für die gesamte Region OWL und das angrenzende Niedersachsen von immenser struktureller, wirtschaftlicher und verkehrspolitischer Bedeutung wäre.
Dies trifft auch auf eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke Bielefeld – Bremen im Abschnitt Rahden – Sulingen – Bassum zu: Initiativen zur Wiederbelebung dieser für den Westkreis wichtigen Strecke würden durch den Finanzbedarf überflüssiger oder überdimensionierter ICE-Neubaustrecken zumindest sehr stark gefährdet.
Der Kreisausschuss lehnt daher die von der DB Netz AG im Vorfeld des „Planungsdialoges“ ins Gespräch gebrachten Streckenvarianten für eine neue ICE-Strecke aus ökologischen, verkehrspolitischen, wirtschaftlichen und raumplanerischen Gründen als insgesamt unverantwortlich ab.
Die DB Netz AG wird vielmehr aufgefordert, den seit Jahrzehnten von allen Akteuren im Kreis Minden-Lübbecke geforderten und im Deutschen Bundestag bereits 2004 im Rahmen des Bundesschienenwegeausbaugesetzes beschlossenen Ausbau der Bestandsstrecke zumindest als zusätzliche Planungsvariante in den „Planungsdialog“ zum Bahnprojekt Hannover – Bielefeld aufzunehmen.
Der Kreisausschuss setzt darauf, dass die am „Planungsdialog“ der DB Netz AG beteiligten Vertreter*innen aus dem Kreis Minden-Lübbecke diese über Jahre entwickelte gemeinsame Position der heimischen Region engagiert und mit Nachdruck vertreten werden.
Der Kreisausschuss erklärt für die gesamte Kreispolitik, sich gemeinsam mit betroffenen Bürger*innen und Kommunen sowie den Aktiven in der Bigtab e.V. und lokalen Initiativen gegen die derzeitigen Streckenüberlegungen der DB Netz AG zu stellen und stattdessen aktiv für den von der ganzen Region getragenen Bestandsstreckenausbau einzutreten.