Arbeitsmarkt in Deutschland: Kurzarbeit wirkt

Foto: Werner Schüring

Es ist die tiefste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Und trotzdem ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland nur wenig gestiegen. Das zeigt: Das Kurzarbeitergeld von Arbeitsminister Hubertus Heil wirkt! Und das stabilisiert auch die Wirtschaft. Bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen verspricht der Minister Beschäftigten und Unternehmen weiter Planungssicherheit.

Hoffnungsvolle Arbeitsmarktzahlen! Der coronabedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vorerst gestoppt, der Arbeitsmarkt stabilisiert sich langsam. Das sei vor allem auf die Kurzarbeit zurückzuführen, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil. Er will das Kurzarbeitergeld bis Ende 2021 verlängern, um Beschäftigten eine Perspektive und Unternehmen Planungssicherheit in „unsicheren Zeiten“ zu geben. „Gemeinsam kämpfen wir um jeden Arbeitsplatz.“

Dass die Kurzarbeit wirkt, zeigen die aktuellen Arbeitsmarktzahlen: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im August gegenüber dem Vormonat Juli nur leicht um 45.000 auf 2,96 Millionen Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote steigt damit im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Dieser Anstieg ist den Ferien in vielen Betrieben im Hochsommermonat August geschuldet und somit unabhängig von der Pandemie.

Und: Die Anzeigen für Kurzarbeit sind im August weiter rückläufig, bis zum 26. August gingen bei der Bundesagentur für Arbeit 8.000 Anzeigen für 170.000 Personen ein. Die vorläufigen Zahlen für die realisierte Kurzarbeit liegen für Juni 2020 bei rund 5,4 Millionen Beschäftigten. Kurzarbeit rettet somit weiter millionenfach Arbeitsplätze.

Arbeitsmarkt „sehr robust und wacker“

Die Pandemie habe zur „tiefsten Wirtschaftskrise in unserer Generation“ geführt, sagte Hubertus Heil bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen am Dienstag in Berlin. Im Vergleich zu Industrienationen schlage sich Deutschland am Arbeitsmarkt „nach wie vor sehr robust und wacker“.

Dies sei vor allem auf die Kurzarbeit zurückzuführen. „Mit der Kurzarbeit haben wir am Arbeitsmarkt Brücken gebaut: Die Kurzarbeit wirkt. Sie hilft rasch, umfassend und unbürokratisch um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren, um Unternehmen und Beschäftigte in der Krise zu helfen“, sagte der Arbeitsminister.

Die Kurzarbeit helfe wirtschaftlich und sozial. „Wirtschaftlich, weil Kurzarbeit auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stabilisiert. Und sozial, weil wir Menschen in Arbeit halten anstatt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Das ist unser Kurs durch die Krise. Hin zu einer wirtschaftlichen Erholung im Verlaufe des kommenden Jahres.“

Verlängerte Kurzarbeit gibt Planungssicherheit und sichert Arbeitsplätze

Damit Deutschland weiter gut durch diese schwierige Zeit kommt, kündigte der Arbeitsminister ein Beschäftigungssicherungsgesetz an. Das Ziel: Gesicherte Jobs für Beschäftigte und klare Perspektiven für Unternehmen – „über das Jahresende hinaus!“

Mit dem Beschäftigungssicherungsgesetz will der Arbeitsminister eine „Brücke über die Zeit der Ungewissheit“ bauen. „Wir werden die Kurzarbeiterregelung bis Ende kommenden Jahres weiter verlängern und gleichzeitig mit den ergriffenen Konjunkturmaßnahmen dafür sorgen, dass die Wirtschaft in Deutschland wieder angekurbelt wird.“

Das Gesetz soll Mitte September ins Kabinett eingebracht werden. Es werde besonders jungen und dynamischen Unternehmen helfen, die noch keine großen Rücklagen aufbauen konnten, betonte Heil. Auch sie profitierten vom Kurzarbeitergeld.

„Unser Ziel ist, dass wir in der Wirtschaft wieder durchstarten können. Dafür müssen wir die wirtschaftliche Substanz und die Beschäftigung in Deutschland sichern. Deshalb bauen wir diese Brücken“, sagte der Arbeitsminister.