Qualität im Offenen Ganztag sichern

Auch in der SPD Minden war die Diskussion um die Elternbeiträge und die städtischen Gelder für den Offenen Ganztag an den Mindener Grundschulen in den letzten Wochen ein beherrschendes Thema. ” Wenn auch der bisherige Ablauf wegen der fehlenden Beteiligung der Eltern und der zumindest unzureichenden Beteiligung der Politik auch aus Sicht der SPD deutlich zu kritisieren ist, sind die von der Verwaltung verfolgten Ziele richtig: Es muss auch für die Zukunft sicher gestellt werden, dass gut geeignete Frauen und Männer die Betreuung im Offenen Ganztag gewährleisten.

Für die sicherlich nicht einfache Arbeit muss den im Offenen Ganztag Beschäftigten eine angemessene Vergütung gezahlt werden die nach unserer Ansicht nicht unter dem von der SPD geforderten Mindestlohn von 8,50 € liegen kann”, erklärten Bernd Müller für die SPD-Ratsfraktion und Michael Jäcke für den Stadtverband.

Aus Sicht der SPD ist hervorzuheben, dass die Elternbeiträge in den vergangenen 10 Jahren nicht gestiegen sind, was jetzt allerdings zur Folge hat, dass die Träger des Ganztags z. T. nicht mehr bereit sind, den Ganztag unter den jetzigen Bedingungen fortzuführen.

Auch der städtische Anteil an den Kosten soll steigen 

Deutlich zu kurz gekommen bei der bisherigen, teilweise sehr emotional geführten Diskussion ist nach Ansicht der SPD, dass nicht nur der von den Eltern erwartete Anteil steigen soll, sondern auch der städtische Anteil. “Hier wird oft nicht klar gesagt, dass aus dem allgemeinen Haushalt weitere 364.000 € und somit insgesamt 673.000 € in den Offenen Ganztag fließen sollen – und das unterstützen wir trotz der immer noch prekären Haushaltssituation”, betonte Bernd Müller.

Es bleibt aber die Frage, ob den Eltern tatsächlich die von der Verwaltung vorgeschlagene Erhöhung des Beitrags zugemutet werden kann. “Auch wenn wir zur Zeit davon ausgehen müssen, dass die Beiträge der Eltern erhöht werden müssen, um die genannten Ziele zu erreichen, wird auch in der SPD angezweifelt, ob die von der Verwaltung vorgelegten Beiträge so verabschiedet werden können. Insbesondere wegen der bislang unterbliebenen Diskussion mit den Eltern haben wir Verständnis für die deutlich gewordenen Sorgen der Eltern, die auf eine nicht mehr vertretbare Steigerung hinweisen. Hier wollen wir versuchen, in den kommenden Wochen eine Lösung zu finden, die von der Mehrheit der Eltern akzeptiert werden kann”, erklärte Michael Jäcke, der auch als Vorsitzender des Bildungsausschusses besonders intensiv mit der Diskussion befasst ist.

Ob dabei eine Beitragsstaffelung – ähnlich wie bei den KiTa-Beiträgen – oder aber ein ganz anderer Weg vorgeschlagen werden könne, müsse in den nächsten Wochen mit den Eltern besprochen und entschieden werden. Hierfür sind regelmäßige Treffen mit den Vertretern der Eltern, aber auch das Gespräch mit den Trägern und der Verwaltung vorgesehen.