Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember erklären Silvia Gosewinkel, Inklusionsbeauftragte der SPD-Fraktion im Landtag NRW, und Lena Teschlade, Sprecherin für Arbeit und Soziales:
Silvia Gosewinkel:
„Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung ist ein guter Tag, um zu verdeutlichen, wie wichtig Inklusion ist – in der Schule, im Beruf und in der Gesellschaft. Gemeinsames Lernen ist ein Grundpfeiler der Inklusion. Wir können miteinander und voneinander lernen. Die schwarz-grüne Landesregierung will jetzt aber genau hier kürzen: Sie verabschiedet sich schleichend aus der Finanzierung der Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung und lässt Kinder, Eltern und Kommunen mit den Herausforderungen im Stich. Konkret geht es um das Aussetzen der Dynamisierung der Inklusionspauschale im Inklusionsfördergesetz, das die Landesregierung in ihrem Entwurf des Haushaltsbegleitgesetzes vorsieht. Betroffen ist davon die Finanzierung von Schulbegleitungen von Kindern mit Behinderung, also genau das nicht-schulische Personal, das Inklusion an Schulen für viele Kinder erst ermöglicht. Inklusion ist ein Menschenrecht und darf nicht den Streichungsplänen der Landesregierung zum Opfer fallen.“
Lena Teschlade:
„Inklusion heißt Teilhabe – und zwar nicht nur an einem Tag, sondern an 365 Tagen im Jahr. Dass die Realität jedoch anders aussieht, zeigt sich eindrücklich beim Gehörlosengeld. Das Gehörlosengeld wurde zum 1. Januar 1998 als finanzielle Hilfe für gehörlose Menschen in Nordrhein-Westfalen eingeführt. In den 27 Jahren seit Bestehen wurde die Höhe von 77 Euro nie angepasst. Das Gehörlosengeld soll Menschen bei Mehrausgaben unterstützen, die aufgrund der Gehörlosigkeit entstehen, wie etwa Kosten für Hilfsmittel. Diese Form der Unterstützung ist nicht nur eine materielle Hilfe, sondern ist auch ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die Lebensrealitäten von gehörlosen Menschen. Hier muss dringend etwas geschehen, deshalb haben wir als SPD-Fraktion auch den Antrag „Mehr Teilhabe ermöglichen: Gehörlosengeld endlich erhöhen!“ in den Landtag eingebracht. Die dazu stattgefundene Anhörung wird am 3. Dezember im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales ausgewertet. Es ist endlich an der Zeit, dass sich beim Gehörlosengeld etwas bewegt, damit Teilhabe nicht vom Geldbeutel abhängt.“


















