Einem Bericht der dpa zufolge sollen Kindertageseinrichtungen im Pandemiebetrieb Gruppentrennungen freiwillig vornehmen können. Das gehe aus einem Papier hervor, das Familienminister Joachim Stamp heute vorstellen will. Demnach soll es dabei allerdings keine landesrechtlichen Vorgaben geben.
Hierzu erklärt Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Leider lässt die Landesregierung mit dieser Entscheidung auch die Kitas in unserem Land allein im Regen stehen. Landeseinheitliche Vorgaben waren der Wunsch der Fachwelt und wären für alle Beteiligten besser zu handhaben gewesen. So aber muss nun jede Kita selbst Wege finden, wie sie mit dieser herausfordernden Situation umgeht. Das wird zu einem unüberschaubaren Flickenteppich führen. Zum Leidwesen der Kinder, der Eltern und der jeweiligen Träger und Kita-Leitungen. Herr Stamp hätte es ihnen leichter machen können. Aber er wollte die Verantwortung lieber abschieben und lässt die absehbaren Konflikte lieber auf dem Rücken der Kita-Leitungen austragen.
Nicht einmal für Corona-Hotspots mit einer Inzidenz von mehr als 200 soll es eine Landesregelung geben. Das zeigt: Es geht nicht um die bestmögliche Lösung, es geht um Gesichtswahrung des Ministers.
Vorschläge und Modelle für die Trennung von Kita-Gruppen liegen seit Wochen auf dem Tisch. Im November mussten mindestens 665 Kitas zeitweise komplett vom Netz gehen. Wie viele Komplettschließungen hätten verhindert werden können, wenn der Minister bereit gewesen wäre, zu handeln? Diese Hängepartie wird nun verlängert. Mit der Folge, dass mehr Kinder als nötig in der Corona-Quarantäne landen werden.“