Wie die Landesregierung bekanntgegeben hat, sollen Lehrkräfte und Kita-MitarbeiterInnen künftig seltener auf Corona getestet werden. Hierzu erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Sie zeigt nur, dass die Landesregierung nicht verstehen will, wie groß die Bedeutung von regelmäßigen Testungen im Kampf gegen das Corona-Virus tatsächlich ist. Niedrige Positivraten sind kein Argument, die Anzahl der Tests zurückzufahren. Das Gegenteil ist der Fall: Niedrige Positivraten zeigen, dass die Strategie regelmäßiger Tests funktioniert. Sie sind auch ein Instrument der Prävention, das uns die Möglichkeit gibt, jederzeit reagieren zu können. Denn jede erkannte Infektion ist ein Gewinn. Jede nicht erkannte ist ein Risiko.
Uns ist bewusst, dass die Kapazitäten in den Gesundheitsämtern nicht unendlich sind. Aber insbesondere mit den sogenannten Schnelltests ist der Ausbau einer umfassenden und vernünftigen Teststrategie möglich. Das sieht auch Medizinethikerin Prof. Dr. Christiane Woopen so. Frau Woopen ist bekanntlich Mitglied im Expertenrat von Armin Laschet und hat erst gestern in einem WDR-Interview die Landesregierung aufgefordert, mehr finanzielle Mittel in eine bessere Teststrategie zu investieren. In einem ersten Schritt brauchen wir dazu endlich mobile Testteams an Schulen, Kitas und Pflegeeinrichtungen. Die Landesregierung sollte darüber hinaus auch auf einem Testgipfel den Dialog mit den Arbeitgebern suchen, um eine flächendeckende Testinfrastruktur im Land aufzubauen.
Es geht hier also ganz klar um die richtigen Prioritäten. Die Landesregierung von Armin Laschet setzt offensichtlich auf die falschen.