Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt die von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) vorgesehene Reform des Abstammungsrechts für lesbische Paare.
Karl-Heinz Brunner, queerpolitischer Sprecher:
„Wenn uns das Kindeswohl wirklich am Herzen liegt, muss ab Geburt eines Kindes ein gemeinsames Sorgerecht gelten. Wir begrüßen daher die Pläne der Justizministerin. Die Einführung der Mit-Mutterschaft wäre nicht nur ein Schritt zur rechtlichen Gleichstellung, sondern vor allem ein Gewinn für das Kind. Der jetzige Weg über eine Adoption lässt das Kind in einer Versorgungsunsicherheit hängen, denn solche Verfahren ziehen sich oft über Jahre hin.
Wir appellieren eindringlich an die Kolleginnen und Kollegen der Union der Abstammungsnovelle nicht im Wege zu stehen. Es wird ähnlich wie bei der ‚Ehe für alle‘ niemandem etwas genommen; die biologische Abstammung hat weiterhin Gewicht. Will zum Beispiel ein dem lesbischen Paar bekannter Samenspender die Vaterrolle übernehmen, ist eine Anerkennung der Vaterschaft weiterhin möglich. Wir drängen darauf, dass die Reform möglichst bald ins parlamentarische Verfahren gelangt, damit für Kinder, die in lesbische Ehen hinein geboren werden, endlich Rechtssicherheit herrscht.“