Zur heutigen Anhörung der Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderschutzkommission) zum Thema „Prävention von Gefährdungen des Kindeswohls – Präventionsstrukturen“ erklärt Dennis Maelzer, Sprecher für Kinderschutz der SPD-Fraktion im Landtag von NRW:
Die Expertinnen und Experten bestätigen uns: Alle Einrichtungen, in denen sich Kinder aufhalten, sollten gesetzlich dazu verpflichtet werden, eigene Kinderschutzkonzepte zu entwickeln. Eine Idee dazu wäre, die Erteilung einer Betriebserlaubnis für Kitas von der Fortschreibung solcher Konzepte abhängig zu machen. Es kann und darf nicht sein, dass der Kinderschutz davon abhängt, in welchem der 186 Jugendamtsbezirke sich eine Einrichtung befindet oder wie der Träger heißt. Hier brauchen wir einheitliche Regelungen für alle Kinder in NRW.
Das ist aber noch lange nicht genug. Die Konzepte müssen gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern, mit Eltern und Fachleuten und aus der Perspektive von Kindern entwickelt werden. Kinder müssen aktiv daran beteiligt werden. Die Konzepte müssen sich nach innen und nach außen richten, das pädagogische Handeln hinterfragen, die Erziehungspartnerschaft aktiv nutzen und weiterentwickeln. Denn schließlich sollen die Konzepte – so formulierte es eine Sachverständige – die Kinder schützen und nicht die Einrichtungen.
Auf dem Weg zu einem umfassenden Kinderschutzgesetz war die heutige Anhörung Rückenwind. Das betrifft vor allem unsere Forderungen nach unabhängigen Beschwerdestellen, anonymen Beratungsmöglichkeiten und verpflichtende Fort- und Weiterbildungen zum Kinderschutz für alle Berufsgruppen, die mit Kindern zu tun haben.