Heute fand im Bundeswirtschaftsministerium der zweite Photovoltaik-Gipfel statt, bei dem die Bundesregierung die finale Photovoltaik-Strategie vorstellte. Die SPD-Bundestagsfraktion hatte sich vorab mit einer Stellungnahme in den partizipativen Prozess zur Erstellung der Strategie eingebracht.
Nina Scheer, klimaschutz- und energiepolitische Sprecherin:
„Wir begrüßen die weiteren Schritte hin zur Vereinfachung der Nutzung von Photovoltaik, etwa die geplanten Vereinfachungen für Balkonkraftwerke.
Als Sozialdemokraten ist es uns ein Anliegen, günstigen erneuerbaren Strom in der Breite der Gesellschaft verfügbar zu machen und zwar direkt vor Ort dezentral bei den Bürgerinnen und Bürgern. Daher werden wir uns im parlamentarischen Verfahren etwa auch dafür einsetzen, das Modell einer Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung so auszugestalten, dass auch nicht gewerbliche Akteure, etwa Wohnungseigentümergemeinschaften, ohne viel Bürokratie gemeinsam den Strom vom Dach oder aus dem Garten nutzen können. Im Detail wird es darum gehen, möglichst viele weitergehende Vereinfachungen zu schaffen. Je breiter die Möglichkeiten der Nutzung Erneuerbarer Energien sind, desto schneller und gerechter gelingt der Umstieg auf eine fossilfreie Energiegewinnung.
Der beschleunigte Ausbau steht und fällt zudem mit der Verfügbarkeit von Fläche, so gilt es etwa mit Agri-Photovoltaik sinnvolle Synergien zu nutzen. Gleiches gilt für die Doppelnutzung von Flächen durch Wind- und Photovoltaikanlagen.“
Timon Gremmels, zuständiger Berichterstatter:
„Es ist unser Anliegen, dass zudem schnell ein Konzept für „Energy Sharing“ vorgelegt wird. Die Nutzung des öffentlichen Stromnetzes über den Hausanschluss hinaus muss für Bürgerenergiegesellschaften durch die Reduktion der Netzentgelte und Ausnahmen von Versorgerpflichten attraktiv gemacht werden. So heben wir erhebliche Potentiale für die Energiewende aus der Mitte der Gesellschaft.
Auch das bestehende Mieterstrommodell muss schnell deutlich attraktiver gemacht werden.
Für den schnellen Hochlauf des Ausbaus der Erneuerbaren Energien ist die Beschleunigung der Netzanschlüsse zentral. Wir wollen uns dafür einsetzen, die geplante vereinfachte Zertifizierung von Anlagen und die Ausweitung des vereinfachten Netzanschlussverfahren möglichst schnell gesetzlich zu verankern.“