Zur heutigen Sachverständigenanhörung im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Leitantrags der SPD-Fraktion für einen Neustart in der Gesundheits- und Pflegeversorgung in NRW (Drucksache 17/14076) erklärt Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Die Expertinnen und Experten haben heute deutlich gemacht, wie wichtig neue Ansätze für eine bessere Koordination und Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen sind. Wir freuen uns über den Zuspruch zu unserem Vorschlag, das Modell der Gemeindeschwestern, das es bereits ein Rheinland-Pfalz gibt, auch in Nordrhein-Westfalen flächendeckend einzuführen. Die Gemeindeschwestern sollen flächendeckend in allen Kommunen tätig sein und wirken dann als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Themen Gesundheit und Pflege. Sowohl auf dem Land als auch in der Stadt können sie so eine wichtige Funktion in der Pflege- und Gesundheitsberatung einnehmen. Hierfür muss das Land entsprechende Geldmittel in die Hand nehmen, um das Modell zu testen.
Außerdem wurde deutlich, dass wir beim Fachkräftemangel nicht nur daran arbeiten müssen, neue Fachkräfte zu gewinnen – sondern auch vorhandenes Personal zu halten. Dazu müssen wir den Fachkräften in der Gesundheits- und Pflegebranche endlich den Respekt entgegenbringen, den sie verdient haben. Insbesondere durch faire Löhne und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir setzen uns beispielsweise dafür ein, langfristig eine 35-Stunden-Woche einzuführen. Nur wenn wir die Arbeitsbedingungen grundsätzlich verbessern, können wir die Berufe in der Gesundheits- und Pflegebranche attraktiver machen. Hierzu gehört auch, dass die Arbeitsverdichtung reduziert wird. Ansonsten fliehen die Menschen weiter aus dem Beruf und kommen auch nicht mehr zurück.“