Nach den im April öffentlich gewordenen Vorfällen auf dem Gelände des Landgestüts in Warendorf gab es am gestrigen Mittwoch auf Antrag der SPD-Fraktion einen Bericht der zuständigen Ministerin Heinen-Esser im Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft. Der Bericht geht der Frage nach, inwiefern sich der Verdacht auf Verstöße gegen den Tierschutz am Landgestüt bewahrheitet.
Hierzu äußert sich Annette Watermann-Krass, Ausschussmitglied und Abgeordnete für den Kreis Warendorf der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Der Bericht der Landesregierung ist an einigen Stellen unzureichend. Immerhin erkennt die Landesregierung jetzt klar und deutlich die Tierwohlverstöße auf dem Landgestüt an. Es fehlen aber klare Aussagen zur weiteren Prüfung des Vorfalls und die Bereitschaft, Zeugen vor Ort zu befragen. Die neu einberufene Kommission des Landwirtschaftsministeriums hat mehrere Wochen damit zugebracht, ausschließlich Videomaterial zu prüfen. Dabei waren in der Reithalle zahlreiche Fachleute, die den Vorfall sehr gut einschätzen können.
Überhaupt ist es verwunderlich, dass das Ministerium zwar eine Kommission gebildet hat, dabei jedoch auf den externen Sachverstand der Deutschen Reiterlichen Vereinigung verzichtet. Für eine transparente Aufarbeitung ist deren Einbezug in die Kommission aus meiner Sicht essenziell.
Wir erwarten vom Landgestüt als Institution mit Vorbildfunktion, dass in Zukunft transparent und verlässlich artgerechte Haltung praktiziert wird. Die Landesregierung muss jetzt ihrer Verantwortung gerecht werden, dies regelmäßig zu überprüfen. Der bald anstehende 200. Geburtstag gibt schließlich genügend Anlass, eine neue Zeit für das Traditionsgestüt einzuleiten.“