Erzieher sind in vielen Kitas und Betreuungseinrichtung in NRW immer noch eine Seltenheit. Auch bei der Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft hat sich der prozentuale Anteil von Männern seit 4 Jahren kaum verändert, was aus einer Kleinen Anfrage hervorgeht: 7.200 Männer sind in nordrhein-westfälischen Kitas als pädagogische Fachkräfte im Einsatz. Zwischen 2018 und 2020 ist der Anteil der Erzieher in NRW um gerade einmal 0,9 Prozent von 4,9 Prozent auf jetzt 5,8 Prozent gestiegen. Damit liegt das bevölkerungsreichste Bundesland weiter unterhalb des Bundesdurchschnitts, der bei gut 7,1 Prozent liegt. Dem gegenüber stehen mehr als 117.000 weibliche Fachkräfte. Auch bei der Ausbildung der Erzieherinnen und Erziehern ist der Anteil von Männern und Frauen von 2017/18 bis 2020/21 Jahren nahezu gleich geblieben. Rund 9.000 Menschen haben im vergangenen Jahr eine Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher begonnen. 80 Prozent davon waren Frauen, nur 20 Prozent Männer.
Hierzu erklärt Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Wir haben immer noch zu wenig männliche Erzieher in unseren Kitas. Immerhin gibt es inzwischen in jeder dritten Kita mindestens eine männliche pädagogische Fachkraft. 2017 war das nur in jeder vierten der Fall. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, darf aber nicht zufriedenstellen.
Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings bei der Praxisintegrierten Ausbildung (PiA) Erzieherin und zum Erzieher. Diese zusätzlich zur vollzeitschulischen Lehre angeboten wird. Hier ist zu erkennen, dass der Anteil der Männer, die eine PiA in Angriff nehmen, langsam aber kontinuierlich steigt. Das zeigt, dass die vergütete praxisintegrierte Ausbildung ein Baustein sein kann, um den Anteil an Erziehern in den Kitas zu steigern und diesen wichtigen Beruf für beide Geschlechter attraktiver zu machen.
Aus der Kleinen Anfrage geht außerdem hervor, dass in diesem Jahr 8.400 Anträge für das Alltagshelferprogramm eingegangen sind, durch das Kitas Unterstützerinnen und Unterstützer einstellen können. Dass die Landesregierung aber nicht sagen kann, ob es sich um Männer oder Frauen handelt, ist ein schlechter Witz.“