Zu den Ergebnissen des Impfgipfels zwischen Bund und Ländern erklärt Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Die größte Herausforderung wird darin bestehen, die Logistik bei der Belieferung der Arztpraxen mit dem Impfstoff sicherzustellen. Die Landesregierung muss die Zeit bis zum Impfstart in den Praxen jetzt intensiv nutzen, um ein funktionierendes Konzept mit flächendeckender Infrastruktur zu entwickeln.
Darüber hinaus gilt es jetzt, pflegebedürftige Personen der Pflegegrade 4 und 5, die zuhause leben und Anspruch auf eine Impfung haben, kurzfristig zu ermitteln. Das ist angesichts des Datenschutzes keine leichte Aufgabe und muss gerade deshalb eine hohe Priorität haben. Es ist Aufgabe der Landesregierung, dafür zu sorgen, diese Menschen in Zusammenarbeit mit den Pflegediensten und den kommunalen Stellen zu bestimmen, damit mobile Impfteams die Verimpfung vornehmen können.
Die bisherige Zuteilung der Impfstoffe für die Impfzentren funktioniert nach einem Bevölkerungsschlüssel. Besondere regionale Unterschiede, wie zum Beispiel die Berücksichtigung chronisch kranker Menschen ist dabei nicht erfolgt. Die Folge ist, dass einzelne Impfzentren (zum Beispiel in Bonn) weniger Impfstoff verbrauchen als beispielsweise ein Impfzentrum in Gelsenkirchen, einer Stadt mit langjähriger industrieller Tradition und damit auch mit mehr Menschen, die eine Vorerkrankung haben. Die Landesregierung ist deshalb jetzt aufgefordert, den Impfstoffaustausch zwischen den Impfzentren proaktiv zu organisieren.
Um all diese Impf-Herausforderungen abzusichern, sollte die Landesregierung so schnell wie möglich zu einem Impfgipfel für NRW einladen, um mit allen Beteiligten gemeinsam die besten Lösungen zu beschließen. Als SPD-Fraktion bringen wir unsere Expertise dazu selbstverständlich mit ein.