Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW, Thomas Kutschaty, ist heute, 2. September 2020, in Gütersloh mit Vertretern von Betriebsräten der Fleischindustrie sowie von Gewerkschaften und Wohlfahrtsorganisationen zusammen gekommen, um über die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Umfeld der Fleischindustrie zu beraten.
Zu den Gesprächen erklärt er:
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW, Thomas Kutschaty, ist heute, 2. September 2020, in Gütersloh mit Vertretern von Betriebsräten der Fleischindustrie sowie von Gewerkschaften und Wohlfahrtsorganisationen zusammen gekommen, um über die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Umfeld der Fleischindustrie zu beraten. Zu den Gesprächen erklärt er:
„Die Gespräche mit den Betriebsräten und Gewerkschaften haben heute einmal mehr deutlich gemacht, dass der Verbot von Werkverträgen nur der erste Schritt gewesen sein kann, um die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie sowie die Lebensverhältnisse drumherum dauerhaft zu verbessern. Die Strukturen gehören insgesamt auf den Prüfstand. Wenn zum Beispiel der Arbeitgeber gleichzeitig auch Vermieter ist, dann ist Ausbeutung vorprogrammiert. Hier muss der zuständige Landrat das geltende Wohnungsaufsichtsgesetz konsequent anwenden und gegen Überbelegungen vorgehen. Wir brauchen zudem verbindliche Flächentarifverträge, die für allgemeinverbindlich erklärt werden. Die Betriebsräte und Gewerkschaften berichteten heute jedoch, dass die Arbeitgeber jede gesetzliche Regelung verhindern wollen.
Die Arbeits- und Lebensbedingungen rund um die Fleischindustrie dürfen jetzt nicht wieder aus dem Blick geraten. Als die Kameras wegen des Corona-Ausbruchs bei Tönnies noch auf den Kreis Gütersloh gerichtet waren, waren Landesregierung und Landrat regelmäßig vor Ort – jetzt aber haben sie die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder sich selbst überlassen. Beide hatten zudem vollmundig angekündigt, dass sie die Rechnung für die entstandenen Kosten an das Schlachtunternehmen weiterreichen bzw. keine Lohnentschädigungen übernehmen würden. Davon ist nichts mehr zu hören.
Es kann nicht sein, dass wir über die Lebensverhältnisse der Schlachttiere oftmals mehr Informationen haben als über die der Beschäftigten. Das Umdenken hat gerade erst begonnen.