Zum 1.7.2020 waren in der Landesverwaltung NRW rund 17.200 Stellen nicht besetzt. Das geht aus einer Vorlage des Finanzministeriums für den Unterausschuss Personal des Haushalts- und Finanzausschusses hervor. Die Zahl der unbesetzten Stellen ist demnach im Vergleich zu 2019 (16.900) um rund zwei Prozentpunkte angestiegen.
Hierzu erklärt Stefan Zimkeit, haushalts- und personalpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Schwarz-Gelb bekommt das Problem des Personalmangels nicht in den Griff. Dies trifft vor allem die Schulen, an denen mehr als 6.400 Stellen für Lehrerinnen und Lehrer nicht besetzt sind. Gerade in Corona-Zeiten, in denen vorerkrankte Lehrkräfte zusätzlich fehlen und in denen jede Lehrkraft gebraucht wird, ist das eine Katastrophe. Besonders erschreckend ist dabei, dass die Zahl unbesetzter Lehrerstellen seit 2019 um zwei Prozentpunkte angestiegen ist. Die Konzeptionslosigkeit der Schulministerin zeigt sich auch hier.
Auch in anderen Bereichen scheitert die Landesregierung beim Versuch, das Problem zu lösen. So sind bei den Polizeibehörden 3.600 Stellen unbesetzt, in der Finanzverwaltung wiederum fehlen mehr als 2.400 Beschäftigte.
Die Landesregierung darf nicht weiter dabei zusehen, wie der Personalmangel die Qualität der Arbeit von Landeseinrichtungen wie Schulen, Polizei und Finanzverwaltungen gefährdet und gleichzeitig die Belastungen für die dort Beschäftigten immer weiter steigen. Wir brauchen endlich eine Attraktivierungsoffensive für den öffentlichen Dienst in NRW.
In einem Bereich hat sich die Personalsituation allerdings deutlich verbessert – in der Staatskanzlei von Armin Laschet. Der Ministerpräsident setzt augenscheinlich die Priorität bei der Besetzung der Stellen in seinem Umfeld statt bei der Beseitigung von Unterrichtsausfall an den Schulen. Das zeigt, wo seine wahren Interessen liegen.“