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Das Unternehmen Tönnies hat nach aktuellen Pressmeldungen einer Mitarbeiterin gekündigt, die mit einem Video eklatante Mängel bei den Arbeitsbedingungen aufgedeckt hatte.

Hierzu erklären Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW, und Josef Neumann, arbeitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Clemens Tönnies Fleisch-Imperium wackelt wie ein Kartenhaus. Ein Geschäftsmodell, das über Jahre auf widrige Arbeitsbedingungen von Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter setzt, ist eins von gestern. So zeigt unter anderem ein Video, das vor einigen Wochen in der Tönnies-Kantine entstand, erhebliche Mängel beim Arbeitsschutz auf. Die Mitarbeiter müssen während der Essenspause dicht an dicht an Tischen sitzen. Wer das Video sieht, hat erhebliche Zweifel, ob im Unternehmen die Corona-Präventionsregeln eingehalten werden.

Wer sich in der Hoffnung auf Besserung als Mitarbeiterin gezwungen sieht, auf solche Missstände öffentlich aufmerksam zu machen, benötigt Unterstützung, keine Bestrafung. Dass das Unternehmen Tönnies nun mit einer Kündigung auf das Video reagiert, unterstreicht erneut, dass von hier eine selbstkritischen Fehlerkultur nicht zu erwarten ist. Clemens Tönnies hätte Größe zeigen können und um Verzeihung für die eigenen Fehler bitten können. Das hätte ihm vielleicht wieder so etwas wie eine Spur Respekt eingebracht. Stattdessen bleibt festzustellen: Er hat aus den Fehlern immer noch nicht gelernt.