Vor einem Monat hat Minister Stamp ein Personalgewinnungsprogramm für Kitas versprochen. Doch bis heute sind dafür keine Details bekannt.
Seit knapp zwei Wochen dürfen alle Kinder in NRW unter Einschränkungen wieder in ihre Kita gehen. Eine gute Sache und eine Entlastung für Familien, die von vielen Einrichtungen in NRW aber mit wesentlich weniger Erzieherinnen und Erziehern gestemmt werden muss. Denn ein nicht unerheblicher Teil der Fachkräfte zählt zur Risikogruppe. „Zur Entlastung hatte Minister Joachim Stamp vor vier Wochen öffentlich ein Personalgewinnungsprogramm für die Kitas versprochen. Fakt ist, dass bis heute nicht mal die Anforderungen und die Finanzierung dafür geklärt sind“, ärgert sich Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW.
Mit dem Programm sollten Hilfskräfte für die Kitas gewonnen werden, die die pädagogischen Fachkräfte vor Ort entlasten sollen – beispielsweise beim Händewaschen oder beim An- und Ausziehen von Schuhen der Kinder. „Es ist enttäuschend, dass einen Monat später dafür noch nichts geklärt ist“, kritisiert Maelzer.
Wie dringend viele Kitas diese personelle Unterstützung bräuchten, zeigt ein Blick auf die Zahlen. „Mehr als 10.000 Kitas gibt es in NRW, von denen viele mit Personalproblemen zu kämpfen haben. Denn mehr als 6.000 Einrichtungen stemmen die Betreuung der Kinder derzeit mit weniger als 80 Prozent des Personals, das ihnen normalerweise zur Verfügung steht“, rechnet Maelzer vor.
Daher wäre es umso wichtiger gewesen, dass Minister Stamp das versprochene Personalgewinnungsprogramm schnell an den Start bringt. Die Realität ist eine andere. Maelzer: „Wir werden den Minister in der heutigen Sitzung des Familienausschusses an sein Versprechen erinnern. Ich erwarte von ihm klare Antworten zum Stand des Programms.“