Zum heutigen “Weltwassertag” erklärt der SPD Stadtverordnete Hans-Jürgen Wolff:
“Seit etwa 100 Jahren werden kalium- und magnesiumhaltige Salze in der hessisch-thüringischen Kalilagerstätte von ehemals fünf Salzbergwerken abgebaut und salzhaltiges Abwasser in den Weserquellfluss Werra eingeleitet. Für das Ökosystem der Weser hat dies gravierende Folgen: Das ehemals typische Süßwasserökosystem wies in Zeiten der starken Salzbelastung bis 1999 brackwasserähnliche Bedingungen auf. Nachdem zwei Bergwerke geschlossen wurden und die restlichen drei ein Konzept zur Reduzierung und Vergleichmäßigung der Salzfrachten umgesetzt haben, werden zwar seit 1999 Verbesserungen in der Gewässergüte sichtbar, es reicht aber bei weitem nicht aus.
Welche hohen Salzfrachten transportiert die Weser an der Fußgängerbrücke in Minden? Sie hat an dieser Stelle eine durchschnittliche Fließgeschwindigkeit von 180m³/ sec. Die mittlere Salzfracht ist 325mg/l, das sind 58 kg/sec oder ca. ein Zentnersack/sec auf der Gesamtbreite der Weser. Das bedeutet 5000t am Tag. Mit einer Oberweser Pipeline wird zwar die Werra entlastet, aber nicht die Weser. Welche Auswirkungen der Salzfracht auf das Trinkwasser hat, ist bisher noch nicht untersucht worden.
Technische Möglichkeiten zur Reduzierung gibt es, sie müssen nur gewollt werden. Wir wollen nicht mehr zulassen, dass K+S weiter über Jahrzehnte hinweg diese Abwässer in die Weser leitet! Wir tragen Verantwortung für eine saubere Umwelt und die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Wir müssen handeln bevor es zu spät ist!”