Info-Abend von VCD und SPD Stadtverband Minden wirbt um Bürgerbeteiligung
03.11.2022 | 19 Uhr | Kulturzentrum BÜZ, Johanniskirchhof 1, Minden
VCD Kreisverband Minden-Lübbecke und SPD Stadtverband Minden ziehen an einem Strang. Gemeinsam wird ins BÜZ Minden eingeladen, um zu informieren und örtliche Initiativen für mehr Tempo 30 Zonen in der Stadt zu bündeln.
Die Ausgangssituation für die Veranstaltung basiert auf der Tatsache, dass der Rat der Stadt Minden beschlossen hat, dass Minden der Städteinitiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ (mittlerweile 315 Kreise, Städte und Gemeinden als Mitglieder) beitritt. Zusammen mit Bürger:innen möchten wir dieses Thema ergebnisoffen diskutieren.
Lebendige, attraktive Städte brauchen lebenswerte öffentliche Räume. Gerade die Straßen und Plätze mit ihren vielfältigen Funktionen sind das Aushängeschild, sie prägen auch in Minden Lebensqualität und Urbanität.
Diesen Anspruch mit den Mobilitäts-, Erreichbarkeits- und Teilhabeerfordernissen von Menschen und Wirtschaft zu vereinbaren, ist eine zentrale Aufgabe. Ein wesentliches Instrument zum Erreichen dieses Ziels ist ein stadtverträgliches Geschwindigkeitsniveau im Verkehr auch auf den Hauptverkehrsstraßen. Dort produziert der Autoverkehr in den Städten seine höchste Verkehrsleistung. Dort verursacht er aber auch die meisten negativen Auswirkungen: Lärm- und Schadstoffbelastungen für die dort lebenden Menschen, Unfallgefahren, Flächenverbrauch.
Seit langem wissen wir, dass im Hinblick darauf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h erhebliche positive Auswirkungen haben wird:
+ Die Straßen werden wesentlich sicherer, gerade für die besonders Gefährdeten, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs bzw. mobilitätseingeschränkt sind.
+ Die Straßen werden leiser – und das Leben für die Menschen, die an diesen Straßen wohnen, deutlich angenehmer und gesünder.
+ Bei Gewährleistung eines guten Verkehrsflusses kann auch die Luft in den Straßen sauberer werden, was allen zu Gute kommt, die hier unterwegs sind.
+ Die Straßen gewinnen ihre Funktion als multifunktionale Orte zurück, die mehr sind als Verbindungen von A nach B.
+ Und schließlich: die Straßen werden wieder lesbarer, Regeln einfacher und nachvollziehbarer (kein Flickenteppich mehr), das Miteinander wird gestärkt, der Schilderwald gelichtet.
Die Leistungsfähigkeit für den Verkehr wird durch Tempo 30 nicht eingeschränkt, die Aufenthaltsqualität dagegen spürbar erhöht. Und auf die Länge des Straßennetzes bezogen ist Tempo 30 in den allermeisten Städten ohnehin schon längst die Regel und nicht mehr die Ausnahme. Dies heißt auch: Tempo 30 ist eine Maßnahme für die Städte und Gemeinden und die Menschen, die dort wohnen – es ist keine Maßnahme, die sich gegen den Autoverkehr richtet.
Soforthilfepapier “Tempo 30”
Stellungnahme des VCD: “Mehr Verkehrssicherheit, bessere Luft und weniger Lärm – Einführung von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften”